DiVerses für Augen und Ohren

Zum Lesen und Anhören

Tierisch-Satirisches

Das Huhn

Philosophiert’s oder prokrastiniert’s?

Echsen-Sex

Sechs Echsen und die Echsen-Ex

Die Kifferbienen

All about the CannaBees

Die Anakonda

Im Urwald war die Anakonda

bekannt als riesen Hypochonder.

Mal war’s ein Stechen in der Brust

dann Blasenschwäche, Hörverlust,

mal Hitzewallung, Juckreiz auch,

dann dieses Zieh‘n im Unterbauch.

Mit Ärzten tat sie sich’s verscherzen

durch Klagen über Gliederschmerzen,

auch ihr Mutmaßen über Gicht

beflügelte ihr Anseh‘n nicht.

Zudem erlag’s der Illusion

von erektiler Dysfunktion,

was ausgeschlossen ganz und gar

weil sie genetisch weiblich war.

Als eines Tages sie verstarb,

kaum jemand kam zu ihrem Grab.

Denn alle stimmten überein:

„Den Tod, ach, bildet sie sich ein.“

Illustration: Inge Wurzinger

Das Fiesel

Das wohl fieseste Geschöpf der Welt

Illustration: Inge Wurzinger

Das Zebra

Das Zebra war höchst deprimiert,

denn statt gestreift war es kariert.

Gewiss solch Karo-Muster gelten

in Zebrakreisen als sehr selten.

Zudem Kariertes, welches klein,

ist weltweit längst kein Wunschdesign.

Drob, dass dies aus der Mode kam,

fühlt’s Zebra durchaus Body-Scham.

Ja, man muss sagen indigniert:

Das Tier fühlt sich diskriminiert.

Drum riet man ihm: „So wend‘ dich schnelle

an die Antidiskriminierungsstelle!

Die liegt am Rand der Serengeti

und dient der Krethi und dem Plethi!“

Sogleich macht auf sich die Karierte

zur Stelle, wo sich’s registrierte

und nach Beschwerde-Tätigung

sofort erhielt Bestätigung –

und zwar in Form eines Bescheids,

in dem stand vorgedruckt bereits,

dass niemals wegen der „Karierung“

erfahr‘n sie darf Diskriminierung.

Allein schon von Gesetzes wegen!

Das kommt dem Zebra sehr gelegen.

Nun wie befreit von schwerer Schleppe

trabt es vergnüglich durch die Steppe,

erfreut sich wahrer Stimmungswandlung

dank amtsverfügter Gleichbehandlung.

Dort trifft es, weniger ergötzlich,

auf einen jungen Löwen plötzlich,

der, kennend des Gesetzes Brauch,

behandelt es wie andre auch.

MAHLZEIT!

Der liebeskranke Krake

Herzzerreißendes vom Sandbankrand

Der König der Fische

Die Fische trafen sich im Meer,

so in der Mitte ungefähr,

um zu erwählen untertänig

aus ihrem Kreise einen König.

Sehr rasch gekürt war als Monarch

ein edler Hering, welcher sprach:

„So hört mein Manifest

und folget drei Dekreten:

Punkt eins, wenn ihr einander fresst,

verschluckt euch nicht an Gräten!

Punkt zwei: Wer künftig schwärmt,

tu‘ dies in Schwärmen unverdrossen,

doch wer für andre schwärmt

als mich, der kriegt eins auf die Flossen.

Und drittens, hört! Ich sag es klar,

fortan für jeden gilt dasselbe:

DAS MEER IST KEIN PISSOIR!

Ja, nicht einmal das Gelbe!“

Der Pandabär

Im Urwald trägt der Pandabär

auf seinem Kopf stets Underwear.

Gelernt hat er die Eigenart

von seiner Tante Eberhard,

die/der einst schon im Pariser Zoo

allsonntags coram publico

bestrich mit rotem Nagellack

das Ohr sowie den Hodensack

von Rilkes Panther nebenan,

der so verfiel dem Psycho-Wahn,

und plötzlich tausend Stäbe sah,

wo höchstens waren bloß ein paar,

und später dann, recht tragisch war’s

mit einem Ma(h)l sich selber fraß,

mit Kopf und Fuß und schwarzem Haar.

Die Szene doch recht sonderbar

hielt fest mit Farben klar und hell

ein Dadaist als Aquarell.

Das Bild ging um die ganze Welt,

sah überall man ausgestellt.

Am Kunstwerk sich die Geister schieden,

geklaut wurd‘ es von Meisterdieben,

bevor das Bildnis in die Hände kam

von einem Inder, der’s am Ende nahm

mit auf ein Schiff, welches gestrandet,

an einem Riff, das Bildnis landet

im Urwald, wo‘s der Pandabär

nicht seh’n kann weg’n der Underwear.

Illustration: Inge Wurzinger

DiVerses

Die Philosoffen im Buschenschank

Sokrates, Sartre & Co unplugged

Im Garten der Liebe

Das veganste Liebesgedicht der Welt

Die drei Weißen aus dem Burgenland

oder Die ganze Wahrheit über Weihnachten